Lage
Einwohner*innen
- Neumühlen-Dietrichsdorf: 11.059
- Gaarden: 31.300
Merkmale
Die Kieler Förde teilt Kiel in West- und Ostufer. Die Innenstadt liegt amWestufer, wo auch das Stadtleben stattfindet. Die beiden Quartiere liegen am Kieler Ostufer, grenzen zwar nicht aneinander, haben aber dennoch eine ähnliche Entwicklungsgeschichte: beide entstanden als Arbeitersiedlungen für die großen Werftbetriebe. Während des zweiten Weltkrieges wurden die beiden Stadtteile beinahe komplett zerstört, danach wieder aufgebaut und sind vom Strukturwandel der letzten Jahrzehnte in besonderem Maße betroffen.
Merkmale - Gaarden
55,8 Prozent der Gaardener*innen haben einen Migrationshintergrund. Die Erwerbslosenquote liegt bei 14,5 Prozent (Kieler Durchschnitt: 6 Prozent). 41,3 Prozent der Einwohner*innen empfangen Leistungen nach SGB-II. Der Anteil der Leistungsempfänger unter 15 Jahren liegt bei 61,5 Prozent (Kieler Durchschnitt: 28,8 Prozent). 6,5 Prozent sind alleinerziehende Haushalte. 69 Prozent von ihnen beziehen Leistungen nach SGB-II.
Gaarden ist ein klassischer Arbeiterstadtteil. Die Bausubstanz wird durch eine gründerzeitliche Blockrandbebauung mit 5-6 geschossigen Mehrfamilienhäusern sowie typischen Zeilenbauten des Wiederaufbaus aus den 1950/60er Jahren geprägt. Gaarden ist durch eine hohe Fluktuation gekennzeichnet. Für Neuzugewanderte erfüllt der Stadtteil die Funktion eines Ankunftsquartiers, während angestammte Bewohner*innen (meist der Mittelschicht zugehörig) das Quartier wieder verlassen.
Merkmale – Neumühlen-Dietrichsdorf
Neumühlen-Dietrichsdorf ist der nördlichste Stadtteil auf dem Kieler Ostufer. Der Stadtteil ist einerseits durch die Kieler Förde vom Westufer getrennt und wird andererseits an der südlichen Quartiersgrenze durch die Schwentine von dem Stadtteil Wellingdorf getrennt. Dies hat zur Folge, dass die Quartiers-Bewohner_innen nicht in die Innenstadt, sondern „nach Kiel“ fahren, was ihre eigene Wahrnehmung im Stadtleben deutlich macht.
31,9 Prozent der Neumühlen-Dietrichsdorfer*innen haben einen Migrationshintergrund. Die Erwerbslosenquote liegt bei 8,6 Prozent. 25,3 Prozent der Einwohner*innen empfangen Leistungen nach SGB-II. Der Anteil der Leistungsempfänger unter 15 Jahren liegt bei 44,2 Prozent. 6,4 Prozent sind alleinerziehende Haushalte. 58 Prozent von ihnen beziehen Leistungen nach SGB-II.
Insgesamt verzeichnen die beiden benachteiligten Quartiere ein konstantes und deutliches Wachstum an Einwohner*innen. Durch die steigenden Mietpreise in Kiel ziehen die beiden Stadtteile, insbesondere Gaarden, Mieter an, die wenig Geld zum Leben haben.
Laufzeit
Maßnahmen im Quartier
Ziele der Quartiers-Mitarbeiter*innen vor Ort:
- Vernetzung mit Akteuren vor Ort aufbauen und intensivieren, um Synergieeffekte zu nutzen und langfristige Strukturen zu schaffen
- Menschen im Stadtteil frühzeitig vor unseriösen Geschäften mithilfe von Infobriefen warnen
- Selbsthilfepotenzial von Verbraucher*innen stärken
- Intensive und regelmäßige Informations- und Unterstützungsangebote zu Verbraucherthemen
Angebote vor Ort:
- Offene wöchentliche Sprechstunden in beiden Quartieren
- Lotsenfunktion in die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in der Andreas-Gayk-Straße 15 oder zu den Beratungsangeboten der Kooperationspartner
- Präventionsveranstaltungen für Verbraucher*innen
- Informations- und Aktionsstände im Quartier
- Veranstaltungen für Multiplikator*innen zu Verbraucherthemen
Ansprechpartner*innen
Koordination: Heike Klees
Leiterin Projektteam "Verbraucher stärken im Quartier"
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
Rudi-Dutschke-Str. 17
10969 Berlin
Vor Ort:
Dunja Katanchian
quartier.kiel@vzsh.de
www.verbraucherzentrale.sh