Die Quartiers-Mitarbeiterinnen stärken die Kompetenz und das Selbsthilfepotenzial von Verbraucher*innen durch präventive Informations- und Bildungsangebote.
Das Fördergebiet Gera-Bieblach ist seit 2000 Teil des Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt" und setzt sich zusammen aus der Großsiedlung in Bieblach-Ost und dem Bieblacher Hang. Die Wohnbebauung am Bieblacher Hang entstand ab Mitte der 1950er Jahre für die Bergarbeiter der Wismuth und war das erste industriell geplante und gebaute Wohngebiet Thüringens. In den 1980er Jahren entstand nördlich vom Stadtzentrum der Stadt Gera der 75 ha große Plattenwohnungsbaustandort Bieblach-Ost, der nach 1990 baulich nicht mehr vollendet wurde. Mit der Wiedervereinigung wurden nur noch die bereits begonnenen, zumeist 5-6 geschossigen Bauten mit bis zu sechs Eingängen/Block fertiggestellt und ein Wohngebiet für 11.000 Bewohner entstand. 1 995 lebten in Bieblach-Ost noch 11.013 Menschen.
Gera ist seit 1990 eine schrumpfende Stadt. Besonders betroffen sind die ehemaligen Bergarbeiterquartiere wie Bieblach, die mit der Einstellung des Bergbaubetriebs die höchsten Einwohnerverluste und steigende Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen hatten. Es herrscht Wohnungsleerstand und im Zuge der städtebaulichen Rahmenplanung wurden eine große Anzahl an Wohnhäusern abgerissen, rekonstruiert und modernisiert. Bedingt durch die unerwartet hohe Zuwanderungsrate Geflüchteter in 2015 wurde der Rückbau vorerst gestoppt.
In Bieblach-Ost sind mit Abstand die meisten (Ausländeranteil 21,3%) der Menschen aus anderen (48) Nationen hauptwohnsitzlich gemeldet. Im Quartier befinden sich neben zwei Kindertagesstätten eine Grundschule, eine Berufsbildende Schule und ein Förderzentrum. Es gibt außer einem arabischen Lebensmittelladen mit Imbiss weder Einkaufsmöglichkeiten, noch Lokale, kaum Gewerbetreibende und Dienstleistungsunternehmen im Stadtteil. Die Infrastruktur wird vorrangig durch ansässige Wohnungsgesellschaften, soziale Projekte, Initiativen und Vereine unterstützt.
Die Quartiers-Mitarbeiter*innen der Verbraucherzentrale sind direkt vor Ort im Quartier unterwegs und mit folgenden Themen befasst:
Koordination: Heike Klees
Leiterin Projektteam "Verbraucher stärken im Quartier"
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
Rudi-Dutschke-Str. 17
10969 Berlin
Vor Ort: Verbraucherzentrale Thüringen
Miriam Gese und Christine ten Venne
Sozialarbeiterinnen
Leuchtenburgstraße 10
07552 Gera