Lage
- Potsdam, Schlaatz; Stern; Drewitz
Einwohner*innen
- Schlaatz: 9.500
- Am Stern: 16.500
- Drewitz: 7.000
Merkmale
Die Stadtteile Schlaatz, Stern und Drewitz sind äußerlich gesehen ähnlich aufgebaut. Bestimmt wird die Bauweise zu einem großen Teil von - für die DDR-Zeit typischen - fünfstöckigen Neubauten. Die ersten Projekte des JMDiQ in Potsdam konzentrierten sich in erster Linie auf den Stadtteil Schlaatz, da es einen einfachen Zugang und bereits vorhandene Infrastrukturen gibt.
Das Quartier Schlaatz ist ein Ort der Kontraste und Extreme. Im gesamtstädtischen Vergleich weist der Schlaatz den höchsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund sowie Fluchterfahrung auf. Rund jede*r fünfte Bewohner*in im Stadtteil ist nicht im Besitz eines deutschen Passes. Verstärkt wurde die Konzentration von Zugewanderten durch den Zuzug von Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016. Zudem weist der Stadtteil Schlaatz die höchste Arbeitslosenquote auf und mehr als jede*r vierte Bewohner*in bezieht staatliche Hilfen. Das Quartier ist eines der kinderreichsten Gebiete in Potsdam und gemessen am Durchschnittsalter der jüngste Stadtteil. Aufgrund günstiger Mieten ist der Stadtteil für viele eine Art „Zwischenstation“. Vor allem Zugehörige der jüngeren Generation, wie beispielsweise Studierende, oder Kurzzeitarbeitslose ziehen oft in einen beliebteren Stadtteil, sobald sich die eigene Lebenssituation stabilisiert hat.
Die vorhandenen Freizeitangebote sind für Jugendliche bereits breit aufgestellt, jedoch besteht noch mehr Bedarf an konkreten Angeboten, die Migrant*innen einbinden und ansprechen. Diese sollen im Rahmen des Modellprojekts in Form von Mikroprojekten installiert werden. Darüber hinaus sollen Zugangsbarrieren zu bestehenden Angeboten für Jugendliche, die aufgrund sprachlicher oder kultureller Gründe nicht ohne weiteres überwunden werden können, abgebaut werden.
Laufzeit
Maßnahmen im Quartier
Die Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten des JMD im Quartier konzentrieren sich im Quartier Am Schlaatz vor allem auf die Unterstützung und Ergänzung bereits vorhandener Angebote, Projekte und Netzwerkstrukturen, die zu einem großen Teil über das Quartiersmanagement aufgebaut wurden. Handlungsschwerpunkte werden vor allem in der Akquise und Anbindung interessierter junger Migrant*innen an die bestehenden Angebote gesehen. Dazu ist es notwendig, Zugangsbarrieren zu erkennen und abzubauen. Aufbauend auf konkreten Bedarfsanalysen sollen weiterhin speziell auf die JMD-Zielgruppe (Migrant*innen zwischen 12 und 27) zugeschnittene Mikroprojekte initiiert werden.
Das Modellprojekt JMD im Quartier hat auf der Grundlage der Entwicklungsziele des Quartiersmanagements im Stadtteil für seine Arbeit drei Aufgabenbereiche abgeleitet:
Lernen und verstehen
Ziel ist es, langjährige Akteure im Gebiet kennenzulernen, um von deren Erfahrungen zu profitieren und bestenfalls bereits Informationen zu den Zielgruppen zu erhalten. Hierfür wird die Zielgruppe auch direkt angesprochen.
Ebnen und abholen
Ziel ist es, Zugangsbarrieren zu minimieren und Jugendliche proaktiv in bestehende Angebote einzubeziehen.
Anpassen und ergänzen
Ziel ist es, Lücken bei Angeboten für junge Migrant*innen zu schließen, um die Bedarfe besser abzudecken. Diese Lücken können in Form von Mikroprojekten gefüllt werden, die das Potenzial zur Verstetigung haben.
Ansprechpartner*innen
Angela Grundmann
Jugendmigrationsdienst im Quartier Potsdam
Dortustraße 46
14467 Potsdam