Lage
Einwohner*innen
Merkmale
Das Piusviertel wurde in den 1950er bis 70er Jahren von der Stadt Ingolstadt im Rahmen eines sozialen Wohnungsbauprogramms in unmittelbarer Nähe zum Gelände der Audi AG im Nordwesten der Stadt erbaut. Im Jahr 1999 wurde der Stadtteil in das Programm Soziale Stadt aufgenommen. Seither wurden bereits über 1.000 Wohneinheiten aufgewertet und ein Quartiersmanagement eingerichtet.
Der Stadtteil gilt in der Gesamtstadt als Einwanderungsviertel, denn der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist seit jeher hoch: Aktuell liegt er bei 78,7 Prozent. Der hohe Anteil wurde vor allem durch den Zuzug von Geflüchteten in den letzten Jahren verstärkt. Im Vergleich zu den restlichen Stadtgebieten liegt die Arbeitslosenquote im Piusviertel mit 6,4 Prozent über dem städtischen Niveau (Ingolstadt 3,3 Prozent). Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 4,7 Prozent.
Insgesamt mangelt es im Stadtviertel Pius an ausreichenden Bildungs- und Freizeitangeboten für junge Menschen. Durch den akuten Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten und weiteren Faktoren liegt die Jugendkriminalität über dem Durchschnitt der restlichen Stadtgebiete.
Laufzeit
Maßnahmen im Quartier
Das Programm Soziale Stadt wurde ursprünglich von der Stadt Ingolstadt in enger Kooperation mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft umgesetzt. Im Piusviertel werden das Quartiersmanagement und die sozialen Maßnahmen seit 2011 komplett von der Stadt Ingolstadt getragen.
Der JMD, den es seit 10 Jahren in Ingolstadt gibt, ist Teil eines gut funktionierenden Netzwerkes. Im Rahmen des Modellvorhabens besteht die Möglichkeit, dieses Netzwerk weiter auszubauen und an bestehende Institutionen und Angebote anzudocken. Mit den Mikroprojekten am Standort Piusviertel werden folgende langfristigen Ziele verfolgt:
- Verbesserung der Lebenssituation der Zielgruppen durch strukturelle Veränderungsprozesse beziehungsweise Abbau von Zugangsbarrieren zu sozialen Diensten und Angeboten im Quartier (Unterstützung von Neuzugewanderten)
- Verbesserung des Zusammenlebens im Quartier (Begegnungsmöglichkeiten schaffen)
- Aktivierung und Beteiligung der Bewohner im Quartier (Mitwirkung und Einbindung der Jugendlichen)
- Nachhaltiger Ausbau bestehender Netzwerke und Quartiersentwicklung
- Interkulturelle Öffnung
Aus den bestehenden Bedarfen im Quartier werden derzeit folgende Mikroprojekte umgesetzt, die bis Ende 2021 weiterentwickelt und ergänzt werden sollen:
- Weltcafé für Frauen
- Multiplikatoren-Projekt für Bildung
- Wir sind Pius! (Kursreihe kulturelle Bildung zur Teilhabe und Identitätsbildung im Quartier)
Ansprechpartner*innen
Karoline Schwärzli-Bühler & Mehmet Celik
Jugendmigrationsdienst Ingolstadt
Förderkreis evangelischer Jugendarbeit e. V.
Permoserstr. 69
85057 Ingolstadt