Lage
- Gotha in Thüringen, Gotha West
Einwohner*innen
Merkmale
Im Stadtteil Gotha West leben rund 21 Prozent der Einwohner*innen Gothas. Die städtebauliche Struktur ist geprägt durch komplexen Geschosswohnungsbau insbesondere aus den 1970er und 80er Jahren. Ein Großteil der Wohnungen im Besitz der beiden größten Baugesellschaften Gothas ist bereits saniert. Die durch Rückbau frei gewordenen Flächen werden heute als Grünbereiche oder zum urbanen Gärtnern genutzt.
Die Bevölkerungsstruktur des Stadtteils ist sehr heterogen. Fast 20 Prozent der Bewohner*innen von Gotha West sind Ausländer*innen (ohne Deutsche mit Migrationshintergrund). Mit einem Anteil von 45 Prozent lebt fast die Hälfte der zugewanderten Menschen in Gotha im Stadtteil Gotha West. Laut ISEK ist auch der prozentuale Anteil von Geflüchteten im Stadtteil höher als in anderen Stadtgebieten. Viele der Zugezogenen (vor allem auch Geflüchtete seit 2015) sind junge Menschen und Familien mit Kind(ern). Infolgedessen hat sich die Bewohnerstruktur allgemein im Stadtteil verjüngt. Die Gründe für den Zuzug von Geflüchteten liegen unter anderem in den vergleichsweise günstigen Mietpreisen im Stadtteil im Vergleich zur Gesamtstadt. Die heterogene Zusammensetzung der Bewohner*innen führt häufig zu Problemen zwischen „Alteingesessenen“ und den Neuzugezogenen, wodurch die Stärkung von stabilen Nachbarschaftsstrukturen erschwert wird.
Es gibt bereits eine gut ausgebaute soziale Infrastruktur mit Begegnungsflächen vor allem für Kinder und Jugendliche. Ziel ist es, die Zugangsbarrieren, die unter anderem aufgrund sprachlicher Gründe nicht ohne Weiteres überwunden werden können, weiterhin abzubauen.
Laufzeit
Maßnahmen im Quartier
Durch gemeinsame Planungsprozesse und die Durchführung von Mikroprojekten werden die Bewohner*innen an einem gemeinsamen Gestaltungsprozess aktiv beteiligt. Die Mikroprojekte orientieren sich stetig an den Bedürfnissen der im Quartier lebenden Zielgruppen. Um die Zielgruppen bestmöglich zu aktivieren, müssen zunächst Zugänge zu den jeweiligen Personen geschaffen werden. Dabei soll unter anderem auf bestehende Beziehungen seitens der Netzwerkpartner*innen aufgebaut werden. Neben der Stärkung von Familien ist auch die Förderung von sprachlichen Kompetenzen und damit eine Verbesserung der Eingliederungschancen im Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ein wesentliches Ziel von JMD im Quartier. Aus den bestehenden Bedarfen im Quartier wurden folgende Mikroprojekte abgeleitet, die bis Ende 2021 weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen:
- Mädchen- und Frauenförderung zur Stärkung des Selbstwertgefühls und selbstbestimmten Handelns
- Eltern-Kind-Bindungen
- Erziehungsfragen
- Sprachförderung zur Steigerung der sprachlichen Kompetenz
- Hilfe und Unterstützung bei schulischen, ausbildungsrelevanten und das Arbeitsleben betreffenden Angelegenheiten
- Förderung individueller Kompetenzprofile der Zielgruppe
- Kreative und künstlerische Gestaltungen im Quartier
- Inklusion
- Etablierung bürgerschaftlichen Engagements und Ehrenamts aus den eigenen Kreisen der Zielgruppen heraus
Ansprechpartner*innen
Kathrin Ansorg
Jugendmigrationsdienst Gotha/Eisenach
Diakoniewerk Gotha gGmbH
Coburger Platz 1
99867 Gotha