Lage
- Dresden, Am Koitschgraben und Prohlis
Einwohner*innen
- Wohngebiet "Am Koitschgraben": 5.220
- Wohngebiet Prohlis: 15.705
Merkmale
Das Wohngebiet „Am Koitschgraben“ sowie das Wohngebiet „Prohlis“ liegen im gleichnamigen Ortsamtsbereich Prohlis im Südosten Dresdens. Die Wohngebiete sind geprägt durch überwiegend unsanierten Plattenbau (1946 bis 1990). Im Wohngebiet „Prohlis“ stehen dazu noch mehrere prägnante 17-geschossige Wohnhäuser. Seit 2000 sind beide Wohngebiete Programmgebiete der Sozialen Stadt. Laut Sozialdaten leben vor allem im Wohngebiet „Am Koitschgraben“ ein hoher Anteil junger Menschen zwischen 18 und 25 Jahren sowie viele Alleinerziehende. Im Wohngebiet „Prohlis“ ist zudem der Anteil älterer Menschen überdurchschnittlich hoch. 36,2 Prozent der Bewohner*innen sind über 60 Jahre alt. In den Fördergebieten sind insgesamt 18,9 Prozent (Wohngebiet „Am Koitschgraben“) bzw. 15,7 Prozent (Wohngebiet Prohlis) der Bewohner*innen arbeitslos – jeweils etwa 40 Prozent davon werden als Langzeitarbeitslose eingestuft. Die Arbeitslosigkeit der 18- bis 24-Jährigen ist mit rund 12 Prozent in beiden Gebieten deutlich höher als im städtischen Durchschnitt (2,9 Prozent). Fast ein Viertel der Bewohner*innen gilt als Geringverdiener*in. Fast 60 Prozent der Wohnungen in den Gebieten sind für den Bezug durch Geringverdiener*in vorgesehen.
In beiden Fördergebieten werden verstärkt geflüchtete Menschen durch das Sozialamt der Landeshauptstadt in Gewährswohnungen untergebracht. Aufgrund der geringen Mietpreise ziehen auch anerkannte Geflüchtete und Asylsuchende, denen eine dezentrale Unterbringung in eigenem Wohnraum gestattet wurde, in die Wohngebiete. Etwa ein Viertel der Bewohner*innen in beiden Gebieten sind selbst zugewandert oder ihre Familienangehörigen. In den beiden Wohngebieten sind jeweils rund 300 Asylsuchende oder Menschen mit Duldung untergebracht. Fast ein Drittel der Gruppe sind Jugendliche/junge Erwachsene zwischen 12 und 27 Jahren.
Die prekäre sozioökonomische Situation und der hohe Zuzug von zugewanderten Menschen führten zu Spannungen in der Nachbarschaft. Das Netzwerk des JMD-iQ umfasst verschiedene Akteure, die vor Ort versuchen das Gemeinwohl zu stärken und den Zusammenhalt zu fördern. Gemeinsam werden immer wieder neue Wege gesucht, um junge Menschen sowie Migrant*innen als spezielle Zielgruppe anzusprechen und in die Gestaltung mit einzubeziehen. Mittlerweile werden verstärkt Impulse junger Migrant*innen selbst aufgenommen und finden sich in Projektideen wieder.
Laufzeit
Maßnahmen im Quartier
Die Arbeit im bestehenden Netzwerk, der bedarfsorientierte Ausbau von Kooperationen und die Interessenvertretung junger Migrant*innen in den Netzwerken sind wesentliche Bestandteile der Arbeit in den Wohngebieten „Am Koitschgraben“ und „Prohlis“.
Aus den bestehenden Bedarfen im Quartier wurden folgende Mikroprojekte abgeleitet, die bis Ende 2021 weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen:
- Weiterführende (Deutsch-) Nachhilfe bzw. Hausaufgabenhilfe
- Einbindung junger Migrant*innen sowie einheimischer Jugendlicher bei Ideenfindung, Organisation und Durchführung von Projekten
- Unterstützung bestehender kultureigener Treffs und kulturübergreifender Begegnungsmöglichkeiten
- Verbesserung der nachbarschaftlichen Beziehungen
- Vernetzung und Bekanntmachung des JMD und dessen fachlichen Angeboten mit den Regeldiensten im Quartier
- Unterstützung geschlechterspezifischer Arbeit besonders mit Mädchen und jungen Frauen innerhalb der Regelstrukturen in der Jugendhilfe
- Zusammenarbeit mit Schulen besonders, aber nicht ausschließlich, im Kontext der Vorbereitungsklasse, zur Verbesserung des Miteinander im Schulalltag
- Gewinnung neuer Akteure, die sich der Begegnung von verschiedenen Gruppen widmen
Ansprechpartner*innen
Nancy Waterstraat
Jugendmigrationsdienst Dresden
Schweriner Str. 27
01067 Dresden
Mehr Informationen: