Lage
Einwohner*innen
- 23.815 (Stand 31.12.2017)
Merkmale
Das Quartier Moabit West gehört zum Bezirk Mitte und liegt nahe dem Regierungssitz, der Technischen Universität, der Beuth-Hochschule und dem Entwicklungsgebiet Europacity rund um den Berliner Hauptbahnhof. Das 134 ha große Gebiet zeichnet sich durch unterschiedliche bauliche, infrastrukturelle und soziale Situationen aus. So sind hier zwar primär Wohngebiete, aber auch das größte innerstädtische Industriegebiet Berlins, Martinickenfelde (43ha) angesiedelt.
Auf Grund der verdichteten Bauweise, dem Bevölkerungszuwachs und der vermehrten Verlagerung von Aktivitäten in den öffentlichen Raum besteht ein Mangel an (qualitativ gut gestalteten) Grün- und Spielflächen. Besonders für junge Menschen und Jugendliche fehlen weiterhin freie Gestaltungsmöglichkeiten, sowohl Räume als auch Angebote, innerhalb derer selbstbestimmte Ideen umgesetzt und Bedarfe artikuliert werden können. Dies führt auch zu verstärkten Nutzungskonflikten. Dabei sind mit 37,5 Prozent Menschen zwischen 18-35 Jahre die prozentual größte Altersgruppe in der Gesamtbevölkerung des Quartiers.
Nahezu jede*r dritte Bewohner*in ist von staatlicher Unterstützung abhängig. Der Anteil der von Armut betroffenen Kinder im Quartiersmanagement-Gebiet, liegt bei 54 Prozent. In Folge von fehlenden Zugängen zu Bildungsangeboten für Familien (besonders mit sogenanntem Migrationshintergrund) besitzen 10 Prozent der über 15-Jährigen keinen berufsbildenden Abschluss.
Laufzeit
Maßnahmen im Quartier
Aus den Bedarfen wurden 2017 folgende Handlungsfelder und Mikroprojekte abgeleitet, die bis 2021 weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen:
- Begegnungsorte für und mit jungen Menschen ausbauen und/oder schaffen
- Förderung des Demokratieverständnisses bei jungen Menschen sowie Zugänge wahren und schaffen zur Beteiligung und Mitbestimmung junger Menschen
- Empowerment von Eltern, Elternkompetenzen stärken
- Aufsuchende Integrationsberatung von Neuzugewanderten/Geflüchteten
Von den Teilnehmenden aus dem Quartiersrat und Stadtteilplenum ist Anfang 2020 zudem ein Handlungsbedarf rund um das Thema Umwelt und Verkehr formuliert worden, welcher in der zukünftigen Arbeit des Quartiersmanagement Moabit West und zugleich dem Fördergebiet Sozialer Zusammenhalt berücksichtigt werden soll.
Ab den 01.01.2021 wird das Fördergebiet Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt) verkleinert. Die Planungsräume westlich der Beusselstraße fallen raus. Bestehen bleiben die Planungsräume Huttenkiez und in Teilen Beusselkiez. Mit dem Blick auf Endung der Förderung sollen vermehrt die westlichen Planungsräume im Fokus stehen. Bestehende Projekte und Netzwerkstrukturen sollen gefestigt und gestärkt werden. Zugleich soll der Fokus aber auch auf den Huttenkiez, den am schlechtesten ausgestatteten Planungsraum im Quartiersgebiet Moabit West, gelegt werden. Dies setzt eine gezielte Bedarfsanalyse und verstärkte Beziehungsarbeit zu den hier Anwohnenden voraus. Bisher gestaltete sich die Kontaktanbahnung schwierig, da es an öffentlichen Flächen und (institutionellen) Treffpunkten fehlt, an dem die Bewohnerinnen und Bewohner sich regelmäßig aufhalten.
Um „Doppelstrukturen“ zu vermeiden und Synergien zu nutzen, ist weiterhin eine enge Absprache mit der Sozialraumkoordination Moabit und der Steuerungsrunde JMD im Quartier, an der unter anderem das Quartiersmanagement sowie Vertreter der Fachbereiche Integration und Jugendamt des Bezirksamtes teilnehmen, notwendig.
Ansprechpartner*innen
Nadine Kügler
Luise Jäckel
CJD Berlin-Brandenburg
JMD promigra Mitte
Sickingenstr. 20-28
10553 Berlin