e-Partizipation

Modellprogramm: UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier
Themen: Ansprache/ Beteiligung/ Information, Wohnumfeld/ Öffentlicher Raum, Kultur/ Kunst/ Gestaltung
Formate: Digitale Medien, Befragung
Zielgruppen: Alle Quartiersbewohner*innen

Digitale Bürger*innenbeteiligung als Ergänzung zu klassischen Beteiligungsverfahren

Die Vorteile einer digitalen Befragung liegen unter anderem in einer zeit- und ortsunabhängigen Teilhabemöglichkeit und in der großen Transparenz, die dieses Verfahren bietet. Außerdem ist die Hemmschwelle zur (ehrlichen) Rückmeldung geringer als in einer Plenumssituation mit vielen Menschen oder Menschen mit potentiell unterschiedlichen Meinungen. Last but not least können viele Informationen zur Verfügung gestellt werden (Beteiligungsspielräume, Leitbilder, etc.) und alle eingegangenen Beiträge können von anderen Menschen gelesen, diskutiert und bewertet werden.
Für die inhaltliche und technische Umsetzung solcher Seiten gibt es Dienstleister, wenn das Wissen hierfür nicht im Team vorhanden ist, je nach Budget übernehmen diese auch ein Clustering und eine Vorauswertung der Ergebnisse. 

Das Lastenfahrrad, an dem die Bürger ihre Wünsche mitteilen können steht im Park. Darum herum verteilt stehen Kinder, der Betreuer des Standes und eine Frau.© Jürgen Klieber

Elemente

  • Wofür?
    Ergänzung zu klassischen Beteiligungsverfahren mit niedriger Hemmschwelle und zeit- wie ortsunabhängigem Zugriff. Transparentes Beteiligungsgedächtnis.
  • Wer?
    Team zur Auslotung der Beteiligungsspielräume mit Einbindung aller Personen und Institutionen, die von dem Partizipationsverfahren oder den Ergebnissen betroffen sind. Kenntnisse von qualitativen Forschungsmethoden sind von Vorteil, ansonsten sollte man sich diese Expertise von außen dazu holen. Gleiches gilt für die technische Umsetzung und Betreuung der Onlinepartizipation. Die Vorauswertung kann ausgegliedert werden, aber Schlussfolgerungen aus der Beteiligung ziehen und daraus Ziele formulie
  • Wo?
    Online, im Idealfall auch Offline vor Ort
  • Was?
    Computer und mobile Endgeräte. Zusätzlich kann das Team mit Tablets ausgestattet werden und Menschen im Quartier befragen, um deren Wünsche auf der Plattform einzupflegen. Hierbei können Give-Aways als Mitmachmotivation hilfreich sein. Bei der Teilnehmendenakquise im öffentlichen Raum bietet sich zudem ein Blickfang an, wie z.B. ein Stand oder ein Lastenfahrrad, der zeitgleich als Ablagefläche genutzt werden kann.
  • Wieviel?
    Für externe Dienstleistungen wie Schulung, Beratung, Programmierung der Website, Vorauswertung der Ergebnisse und ausführlicher Dokumentation bis zu 10.000 Euro, Öffentlichkeitsarbeit bis zu 10.000 Euro.

Tipps

Online ersetzt nicht offline! Es ist ein Irrglaube, dass mehr Menschen den Weg zu einem Beteiligungsformat finden, nur weil dieses online stattfindet. Will man ein möglichst breites und diverses Publikum mit einbeziehen, geht man am besten dorthin, wo die Menschen sind oder schafft attraktive Anlässe, um die Menschen anzulocken und ins Gespräch zu verwickeln.

Technik testen: Sind die Akkus geladen? Haben die Tablets noch Datenvolumen? Ist vor Ort ausreichend Empfang?

Werbung, Werbung, Werbung! Ja, Werbung ist teuer, aber was nützt die beste Beteiligung, wenn niemand davon weiß? Seid so auffällig wie möglich im Stadtbild! Eine kostengünstige Alternative bieten bezahlte Beiträge auf Social-Media-Plattformen.

Kleine Anreize schaffen: Natürlich sollte der eigentliche Anreiz zur Teilnahme an einer Bürger*innenbeteiligung der Wunsch nach Teilhabe und Veränderung sein. Nichtsdestotrotz freut sich sicherlich jeder über eine Kleinigkeit, wenn er*sie an etwas teilgenommen hat. Kleine Giveaways motivieren zum Stehenbleiben und Mitmachen. Lasst der Phantasie freien Lauf, von Klassikern wie Luftballons und Kugelschreibern bis hin zu Brezeln und Nackenmassagen kann alles funktionieren!

Mitarbeitende mit Sprachkompetenz suchen: Die Onlinebeteiligung kann – zumindest wenn es sich um eine qualitative und keine quantitative Erhebung handelt und die Ergebnisse nachher für alle vergleichbar und sichtbar sein sollen – nur in einer Sprache sein. Wenn man ein vielsprachiges Team hat, kann dieses anderssprachige Wünsche übersetzen und auf der Website einpflegen.

Transparenz: Eine Beteiligung sollte nie ein Marketinggag sein. Überlegt euch vorher genau, wie weit ihr den Beteiligungsspielraum öffnet und richtet euch nachher nach den Ergebnissen. Teilt den Menschen im Quartier mit, was bei der Beteiligung herausgekommen ist und haltet sie auf dem Laufenden über alle folgenden Aktivitäten.

Kontakt

Manuela Bernecker, Leitung Projekt „#LNGWSSR“; utopolis@stadt.nuernberg.de

Weitere Bilder

Der Betreuer der Befragung sitzt gemeinsam mit einer Frau im Park auf einer Decke und erklärt ihr die Funktionen des Tablets© Jürgen Klieber
Eine Mitarbeiterin unterhält sich mit einer Bürgerin und hält dabei das Befragungs-Tablet in der Hand© Jürgen Klieber
Blick auf die Tischfläche des Befraguns-Fahrrads. Der Stand steht in einem Einkaufscenter.© Stadt Nürnberg
Das Befraguns-Fahrrad steht in einem Einkaufscenter.© Stadt Nürnberg
Plakatwand vor einem Grünstreifen. Eines der Plakate ist von der Bürgerbeteiligung und fordert die Bürger auf, online an der Befragung mitzumachen.© Stadt Nürnberg
Ein Plakat in einer unterirdischen S-Bahnstation. Das Plakat fordert die Bürger auf, bei der Online-Befragung mitzumachen.© Stadt Nürnberg