Stadtteil entdecken

Modellprogramm: Jugendmigrationsdienst im Quartier
Themen: Interkultureller Austausch
Formate: Workshop
Zielgruppen: Jugendliche

Entwickeln, entwerfen, bauen. Hinter dem partizipativen Bauprojekt steckt mehr: Begegnung und Miteinander.

Die Unterkunft für Geflüchtete liegt sehr abgelegen. Ziel ist es, den Zugang in das Quartier und die Teilhabe am nachbarschaftlichen Miteinander der jungen Menschen aus der Unterkunft zu ermöglichen. Basierend auf Ansätzen des Social Designs wird ein partizipativer Prozess angestoßen, der Phasen des Beziehungsaufbaus sowie der konkreten Gestaltung beinhaltet und in einer partizipativen Bauaktion auf dem Aktivspielplatz mündet.

In einem aufsuchenden Ansatz werden die Kinder und Jugendlichen zunächst unmittelbar in ihrem Lebensumfeld abgeholt und in den Stadtteil begleitet, um die bestehenden Angebote kennenzulernen und gemeinsame Aktionen zu machen. Das stärkt die vertrauensvolle Beziehung zwischen den Teilnehmenden und dem Team. In den Herbstferien 2019 hieß es dann: Säge, Hammer und Nägel her! Gemeinsam werden neue Sitzgelegenheiten auf dem Aktivspielplatz gebaut. Alle Kinder werden intensiv beteiligt, nach ihrer Meinung gefragt und bringen ihre Ideen mit Hilfe von Zeichnungen und Skizzen ein. Das Ergebnis ist überwältigend: Beim Bauworkshop packen alle zusammen an. Unter der Anleitung von zwei Schreinern des „werkraum“ (Hans Sauer Stiftung) entstehen innerhalb von zwei Tagen schöne neue Sitzgelegenheiten. Darüber hinaus werden neue Freundschaften geschlossen, gemeinsam gegessen, Fußball gespielt... Einige der Kinder und Jugendlichen finden inzwischen auch allein den Weg zum Aktivspielplatz. In einem Folgeprojekt 2020 werden die bisherigen Erfolge gefestigt und im Sinne der Nachhaltigkeit noch weiter in bestehende Strukturen verankert.

Drei Jugendliche sind an der neuen Sitzgelegenheit am Bohren und Werkeln. © Conor Trawinski

Elemente

  • Wofür?
    Teilhabe von geflüchteten jungen Menschen am nachbarschaftlichen Miteinander fördern, Begegnung ermöglichen, an bestehende Angebote andocken.
  • Wer?
    Kinder und Jugendliche des Aktivspielplatzes und der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete, JMD im Quartier, Home not Shelter!, 2 Schreiner*innen und Helfende
  • Wo?
    Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete und Aktivspielplatz
  • Was?
    Geeignete Fläche, Baumaterial (Holz etc.) und gut ausgestatteter Werkzeugsfundus
  • Wieviel?
    Ca. 6000-8000 €

Tipps

Bauprojekte auf dem Gelände von Einrichtungen wie dem Aktivspielplatz benötigen keine langwierigen Genehmigungsverfahren. Am besten erfahrene Schreiner*innen mit ins Boot holen.

Kontakt

JMD im Quartier Stuttgart Hallschlag AWO Stuttgart, jmd.hallschlag@awo-stuttgart.de

Weitere Bilder

Holzbalken werden von drei Personen auf dem Fußboden vermessen und miteinander befestigt.© Conor Trawinski