Plakatspaziergang – Unterwegs durch den Wahlplakatewald im Kiez

Modellprogramm: Gleiche politische Teilhabe
Themen: Antirassismusarbeit/ Demokratieförderung, Wohnumfeld/ Öffentlicher Raum
Formate: Aktion im öffentlichen Raum
Zielgruppen: Alle Quartiersbewohner*innen

Wenn Wahlen oder Volksentscheide anstehen, hängen die Straßen voll mit Wahlplakaten. Und es gibt niemanden der keine Meinung zu den an Laternenmasten hängenden und am Straßenrand stehenden Wahlplakaten der Parteien und Kandidat*innen hat: Man liebt sie oder man hasst sie. Man macht sich vielleicht auch über ästhetische Aspekte lustig. Man ärgert sich über einen Slogan. Man fragt sich, wer da eigentlich für welches Parlament kandiert.  Das ist eine gute Gelegenheit mit Anwohner*innen im Kiez über Wahlen, politische Themen und Parteien ins Gespräch zu kommen. Das geht am besten bei einem Kiezspaziergang. Diese Plakatspaziergänge werden von den Organisator*innen im Vorfeld geplant, geführt und moderiert, sind aber darauf ausgerichtet Gespräche, Austausch und Diskussionen auch unter den Teilnehmer*innen anzuregen. Der Spaziergang sollte ca. eine Stunde dauern. Wichtig ist, dass der informelle, lockere Charakter der Gespräche sichergestellt ist. Es darf auch gelacht werden ;-) Letztendlich hat man bei einem Plakatspaziergang einen idealen Anknüpfungspunkt für eine Gespräch über politische Beteiligung und demokratische Institutionen.

Mögliche Einstiegsfragen könnten folgende sein: Für welche Parlamente/Ämter treten die Kandidierende an? Was verstehen Sie unter dem Slogan XY? Was bedeutet dieses Wahlplakat für Sie persönlich? Was denken Sie darüber beim Vorbeigehen? Welche Fragen hinterlässt dieses Plakat bei uns? Welche Themen werden dort angesprochen? Wie viele weibliche/PoC Kandidierende sehen Sie auf den Plakaten in ihrem Kiez und ist das wichtig für Sie?  Würden Sie das Plakat anders gestalten? Welchen Slogan hätten Sie gewählt? Usw.

Eine Person steht neben einer Laterne, an der zwei Plakate befestigt sind. Die Person schaut sich die Plakate an.©Jenny-A. Schulz

Elemente

  • Wofür?
    Mit Anwohner*innen aus dem Kiez in lockerer Atmosphäre über Wahlen, politische Themen, Parteien und Demokratie ins Gespräch kommen
  • Wer?
    Zwei bis drei Personen moderieren und leiten den Spaziergang und stellen Einstiegsfragen, um das Gespräch zwischen den Teilnehmer*innen des Spaziergang anzuregen. Die Route sollte im Vorfeld abgelaufen werden, damit passende Einstiegsfragen entwickelt werden können
  • Wo?
    Straßen/ Wege im Kiez mit (vielfältigen) Wahlplakaten oder anderen politischen Kampagnen (z.B.), möglichst nicht an einer lauten Straße, auf Barrierefreiheit achten, damit Menschen mit Gehhilfen, Rollstühlen oder Kinderwägen auch an dem Spaziergang teilnehmen können
  • Was?
    Es werden keine Materialien benötigt. Ggf. Kann man zusätzliche Plakatmotive zum Vergleich oder Kontrastierung ausdrucken und mitbringen
  • Wieviel?
    0 € Materialkosten, Vorbereitung Route und Fragen (2 h), Erstellung und Verteilung von Flyern/ Werbung (ca. 6 h)

Tipps

In der Bewerbung des Spaziergangs im Vorfeld und zu Beginn von den Organsiator*innen deutlich gemacht werden: Der Kiezspaziergang ist überparteilich! Wichtig ist: Die Veranstaltung steht für Vielfalt und Weltoffenheit – diskriminierende Äußerungen haben hier keinen Platz. Sollten einzelne Teilnehmer*innen sich nicht daran halten, sollte von der Moderation entsprechend interveniert werden, damit diskriminierende Äußerungen nicht getätigt werden oder gar andere Teilnehmer*innen verletzen. Bei Bedarf kann man sich auch im Vorfeld bei einer mobilen Beratungsstelle gegen Rechts beraten lassen und den zuständigen Polizeiabschnitt über die Veranstaltung informieren. Angemeldet werden muss ein Kiezspaziergang nicht.

Kontakt

Jenny-A. Schulz, Tel.: +49 (0) 30 495 005 26, jenny-antonia.schulz@fabrik-osloer-strasse.de, Vor-Ort-Büro ‚Demokratie in der Mitte‘, Fabrik Osloer Straße e.V., Osloer Straße 12, 13359 Berlin, Website: http://demokratie-in-der-mitte.de/mal-laut-gedacht-politische-bildung-im-kiez/

Weitere Bilder

Eine Person zeigt Richtung eines Plakats und redet. Es sind noch zwei weitere Menschen zu sehen, die auch zum Plakat schauen. Das Plakat hängt an einer Straßenlaterne.©Jenny-A. Schulz